Förderansatz

Zu Beginn beobachten wir die Welt der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen mit viel Aufmerksamkeit. Wir erkunden die Funktionen ihrer individuellen Verhaltensweisen, versuchen sie zu verstehen und nachzuvollziehen. Wir lassen uns auf ihre Welt ein, um ihnen mit verdientem Respekt und Würde begegnen zu können. Dazu gehört auch, dass wir Bedingungen bieten, die ihnen ein größtmögliches Maß an Sicherheit und Orientierung ermöglichen.

Erst nach dieser intensiven Zeit des Beziehungsaufbaus (wir nennen das Involvierungsphase), bieten wir unsere Sicht der Welt an. Wir motivieren und unterstützen dann die Kinder und Jugendlichen dabei, neue Erfahrungen zuzulassen und positive Erlebnisse sichtbar und begreifbar zu machen.

Im Rahmen von strukturierten, individuellen kleinen Schritten wird die kognitive Entwicklung laufend angeregt und eine Vielzahl von sozialen Fähigkeiten aufgebaut. Wir arbeiten in einem klaren, verhaltenstherapeutischen Setting, das eindeutige Anweisungen und Abläufe vorsieht. Klare Strukturen schaffen Sicherheit. Für manche Teilnehmer werden deshalb auch eigene Visualisierungshilfen und Pläne gestaltet.

Inhaltlich bilden das Verständnis von Regeln, die geteilte Aufmerksamkeit, der Blickkontakt, die Auge-Hand-Koordination sowie die Kombination von Wahrnehmungskanälen (sehen/hören/fühlen) und die Imitationsfähigkeit die Grundlage. Besonderes Augenmerk wird auf den Erwerb der Sprache sowie auf die Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen gelegt. Verwendet werden dafür spezielle Lernhilfen und Spielmaterialien, die durch ihre Farbe, Form und Klarheit Menschen mit Autismus besonders ansprechen.

Wichtiger Bestandteil unserer Förderung sind die Eltern als Experten für ihr Kind, die bei den Einzelförderstunden herzlich eingeladen sind mitzumachen und ihr Wissen einzubringen.

Unsere Ansätze fußen unter anderem auf den langjährigen Erfahrungen von Mag. Elvira Muchitsch aus Wien, die uns mit ihren Fortbildungen zu Involvierungstherapie und Multifunktioneller Förderung ein umfassendes Wissen mitgegeben hat. Zusätzlich besuchen wir regelmäßig unterschiedliche Fortbildungen zu verschiedenen wissenschaftlich-fundierten Ansätzen der Autismus-Förderung und Therapie (z. B. Teacch, PECS), um den individuellen Bedingungen unserer Klienten gerecht zu werden.